Hesychĭos

[282] Hesychĭos, 1) H. aus Alexandria, griech. Grammatiker, verfaßte wahrscheinlich im 5. Jahrh. n. Chr. zum Teil auf Grund älterer Glossare, namentlich des Diogenianos, ein Lexikon, das reichhaltigste aus dem Altertum erhaltene und trotz schwerer Entstellung eine der wichtigsten Quellen für Verständnis und Kritik der alten griechischen Schriftsteller und für das Studium der griechischen Dialekte. Ausgaben von Alberti und Ruhnken (Leid. 1746–66, 2 Bde.) und M. Schmidt (Jena 1857–68, 4 Bde.; kleinere Ausg., das. 1867).

2) H. aus Milet, byzantin. Geschichtschreiber, in der Mitte des 6. Jahrh. n. Chr., schrieb eine allgemeine Weltgeschichte bis 518 n. Chr., eine Geschichte der Regierungszeit Justins II. und der ersten Jahre Justinians (518–530) und eine alphabetisch geordnete Übersicht der vorzüglichsten griechischen Schriftsteller. Vom ersten Werk ist nur ein Stück, die Urgeschichte der Stadt Konstantinopel behandelnd, von den andern nur Fragmente bei Suidas und Photios erhalten. Ausgaben von Orelli (Leipz. 1820) und im 4. Bande von Müllers »Fragm. histor. graec.« (Par. 1851).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 282.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika