Hilgers

[335] Hilgers, Karl, Bildhauer, geb. 17. Jan. 1844 in Düsseldorf, bildete sich auf der Akademie daselbst, besonders unter A. Wittig, und ließ sich nach einem dreijährigen Studienaufenthalt in Rom zu Berlin nieder. Er beteiligte sich seit 1880 an allen größern Konkurrenzen und erhielt unter anderm 1887 einen ersten Preis für das Lessing-Denkmal in Berlin, 1888 den ersten Preis für das Kriegerdenkmal in Düsseldorf, 1889 den ersten Preis für das Krieger- und Kaiserdenkmal in Stettin. Von monumentalen Werken hat er ausgeführt: den Genius der Kunst auf der Kunsthalle in Düsseldorf (1879); eine kolossale Bronzestatue König Friedrich Wilhelms I. in der Herrscherhalle des Zeughauses zu Berlin (1883, eine Wiederholung 1885 im Lustgarten zu Potsdam aufgestellt); das Kriegerdenkmal für Düsseldorf in Tiroler Marmor; das Kolossaldenkmal Kaiser Wilhelms I. für Stettin in Bronze und Granit (1894 enthüllt). Für die Nationalgalerie in Berlin hat er die sitzende Figur einer Muse, für ein Grabdenkmal auf dem Matthäikirchhof in Berlin zwei figurenreiche Bronzereliefs: »Die Auferweckung von Jairi Töchterlein« und »Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid«, und für das Rathaus in Hamburg eine Bronzestatue Rudolfs von Habsburg geschaffen. Seine Werke verbinden monumentale Haltung mit Würde der Auffassung und poetischem Schwung der Erfindung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 335.
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