Holub

[489] Holub, Emil, Afrikareisender, geb. 7. Okt 1847 zu Holitz in Böhmen, gest. 21. Febr. 1902 in Wien, studierte in Prag Medizin und Naturwissenschaften und ging 1872 nach Südafrika, wo er sich im Diamantdistrikt von Kimberley als Arzt die Mittel zu drei größern Expeditionen in die nördlich gelegenen Gebiete erwarb. Anfang 1880 mit reichen Sammlungen nach Europa zurückgekehrt, bereitete er sich sogleich zu neuen Reisen vor, begab sich, begleitet von seiner Frau, 1883 nach Kapstadt, konnte aber seinen Plan, ganz Afrika von Süden nach Norden zu durchqueren, nicht ausführen. Erst Anfang 1886 gelangte er zum Sambesi und verlor dann im August durch einen feindlichen Überfall den größten Teil seiner wissenschaftlichen Ausbeute. Nach seiner Rückkehr (1887) veranstaltete er eine große südafrikanische Ausstellung in Wien, verschenkte dann seine Sammlungen an verschiedene Institute und erhielt, in Not geraten, noch kurz vor seinem Tode vom Kaiser von Österreich einen Ehrengehalt von 5000 Kronen. Er veröffentlichte: »Kulturskizze des Marutse-Mambundareichs« (Wien 1879); »Sieben Jahre in Südafrika, 1872–1879« (das. 1881, 2 Bde.); »Die Kolonisation Afrikas« (das. 1881–82, 4 Hefte); »Von der Kapstadt ins Land der Maschukulumbe« (das. 1888–90, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 489.
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