Huelva [2]

[596] Huelva, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), liegt am linken Ufer des Odiel, der sich weiter unterhalb mit dem Rio Tinto vereinigt und in breitem Mündungsbusen als Rio de H. sich ins Meer ergießt, an den Eisenbahnlinien Sevilla-H. und H.-Zafra, steht außerdem in Schienenverbindung mit den Minendistrikten von Rio Tinto, Tharsis und Buitron, hat eine Kirche (San Pedro, ehemalige Moschee mit Minarett), Reste einer römischen Wasserleitung, eine Mittelschule, ein Theater und (1900) 21,359 Einw., die Maschinenbau, Marmorschneiderei, Espartoflechterei, Fischfang und insbes. Handel betreiben. Der durchschnittlich 3/4 km breite Hafen gestattet trotz der an der Mündung angesammelten Sandmassen Schiffen bis zu 7 m Tiefgang die Zufahrt. 1901 sind hier 917 Handelsschiffe (fast ausschließlich Dampfer) von 817,003 Ton. eingelaufen. Die Ausfuhr umfaßte 1,551,490 T. im Werte von 52,5 Mill. Mk., darunter 988,476 T. Kupferkies, 409,411 T. Eisenpyrite, 27,145 T. Zementkupfer, 15,520 T. Kupfermalte, 1394 T. Kupfervitriol, 91,672 T. Manganerz, ferner 77,987 hl Wein etc. Die Einfuhr betrug 113,952 T. im Werte von 9 Mill. Mk. (hauptsächlich Kohle und Koks, Eisen und Maschinen). H. ist Sitz eines Gouverneurs und mehrerer Konsulate (darunter eines deutschen). Südlich von H. liegt an der Mündung des Rio Tinto das Kloster Santa Maria de la Rábida, das 1484 Kolumbus eine Zuflucht geboten haben soll, jetzt Eigentum des Herzogs von Montpensier, mit einem 1892 errichteten Kolumbusdenkmal und prächtiger Aussicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 596.
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