Hyrkanĭen

[718] Hyrkanĭen, im Altertum Name der südöstlichen Küste des Kaspischen Meeres (daher auch Hyrkanisches Meer genannt) und somit der heutigen Provinz Masenderan entsprechend. Der reichliche Regen und die dicke Erdschicht, entstanden aus den verwitterten Gesteinen des Urgebirges (östliche Fortsetzung des Elbrus), machen den Landstrich sehr fruchtbar; in alten Zeiten scheinen die Bewohner aber wenig Ackerbau getrieben und das Nomadenleben ihrer Nachbarn geführt zu haben. Unter Dareios I. war H. mit Medien vereinigt, später eine eigne, mit Parthien verbundene Satrapie. Alexander d. Gr. durchzog H. sehr rasch, nachdem er die Hauptstadt Zadrakarta (wahrscheinlich Astrabad) erobert hatte. Das Gebirge war einst dicht bewaldet und voll wilder Tiere, was dem Lande vielleicht seinen altiranischen Namen (»Wolfsland«) gegeben hat. S. Karte »Reich Alexanders d. Gr.« (im 1. Band).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 718.
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