Laurīn [2]

[250] Laurīn (Luaran, Luarin), in der deutschen Heldensage der Name eines Zwergenkönigs, der seinen Sitz in Tirol hatte und Kämpfe mit Dietrich von Bern bestand. Die Darstellung dieser Kämpfe bildet den Inhalt eines altdeutschen Heldengedichts aus dem 13. Jahrh.: »L.« oder »Der kleine Rosengarten«. Als Verfasser gibt eine spätere Bearbeitung Heinrich von Ofterdingen an. An den L. schließt sich als eine Art Fortsetzung der Walberan an, eine armselige Dichtung, deren Held Laurins Oheim Walberan ist, der ebenfalls mit Dietrich in Kampf gerät. Eine kritische[250] Ausgabe beider Gedichte enthält der 1. Band des »Deutschen Heldenbuchs« (Berl. 1866). Einzelausgaben des »L.« besorgten Schade (Leipz. 1854), Schröer (Preßb. 1857), Zacher (in Haupts Zeitschrift, Bd. 11, S. 501 ff.), Müllenhoff (2. Aufl., Berl. 1886), Holz (Halle 1897); eine hochdeutsche Übertragung lieferten Bückmann und Hesse (in Reclams Universal-Bibliothek, 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 250-251.
Lizenz:
Faksimiles:
250 | 251
Kategorien: