Liguōri

[546] Liguōri, Alfonso Maria de, Stifter der Liguorianer oder Redemptoristen (s. d.), geb. 27. Sept. 1696 in Marianella bei Neapel, gest. 1. Aug. 1787, studierte anfangs die Rechte, dann Theologie, erhielt 1726 die Priesterweihe und gründete 1732 in Villa Scala mit päpstlicher Erlaubnis einen klösterlichen Verein des allerheiligsten Erlösers (Congregazione del San Redentore), dessen Glieder sich dem Dienste der Ärmsten und Verlassenen im Volke widmen sollten. Seit 1762 Bischof von Sant' Agata de' Goti bei Capua, zog sich L. 1775 in die von ihm gestiftete Kongregation zu Nocera, San Michele dei Pagani, zurück. Er ward 1816 selig, 1839 heilig gesprochen und der 2. August ihm geweiht; 1871 wurde er zum Doctor Ecclesiae proklamiert. Abgesehen von der Stiftung der Redemptoristen-Kongregation ist L. für die Kirche besonders durch seine vielumstrittene Moraltheologie (»Theologia moralis«, hrsg. von Haringer, 2. Aufl., Regensb. 1881, 8 Bde.) von Bedeutung geworden. Seine Schriften wurden oft herausgegeben, deutsch in 42 Bänden (Regensb. 1842–47); »Opera dogmatica«, hrsg. von Walter (Rom 1903, 2 Bde.). Seine »Briefe« erschienen in 3 Bänden (Regensb. 1893–94). Sein Leben beschrieben unter andern Gisler (Einsiedeln 1887), Dilgskron (Regensb. 1887, 2 Bde.), Berthe (Par. 1900, 2 Bde.) und Meffert (Mainz 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 546.
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