Liguori, St.

[766] Liguori, St., Alphons Maria von, Stifter der Liguorianer, Redemptoristen oder der Versammlung des allerheiligsten Erlösers, zugleich einer der fruchtbarsten theolog. Schriftsteller, geb. 1696 zu Neapel, anfangs Advokat, wurde 1725 Priester, stiftete 1732 seinen Orden, dessen Mitglieder sich dem Dienste der ärmsten u. verlassensten Seelen weihen sollten, war 1762–75 Bischof von St. Agatha der Gothen im Neapolitanischen, st. 1787, wurde 1816 selig. 1839 heilig gesprochen, Gedächtnißtag 1. August. Beste Gesammtausgabe seiner Werke Turin 1831. 29 Bdchn., 1845, 8 B. in 8., deutsch von M. A. Hugues, Regensb. 1842–47. Neueste Lebensbeschreibung von J. G. Schick, Schaffhausen 1853. Die Redemptoristen erhielten 1749 die päpstliche Bestätigung, wurden durch den Pater Clemens Maria Hoffbauer (geb. 1751 zu Taßwitz in Mähren, gest. 1820), in der Schweiz, in Deutschland u. Polen eingeführt, wegen ihrer Missionsthätigkeit vielfach verdächtigt und verfolgt, im März 1848 schmählich aus Wien verjagt. Haupthaus u. Sitz des Generalvorstehers ist gegenwärtig Nocera de Pagani im Neapolitanischen, Häuser gibt es außerhalb Italien in Oesterreich, Bayern, Frankreich, Belgien, England, namentlich auch in Nordamerika, wo sie vor allem deutsche Priester heranzubilden streben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 766.
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