Loschwitz

[717] Loschwitz, Dorf und beliebter Luftkurort in der sächs. Kreish. Dresden, Amtsh. Dresden-Neustadt, auf dem rechten Elbufer, am Ausgang des Loschwitzgrundes, 3 km oberhalb Dresden, mit diesem und Pillnitz durch mehrere elektrische Straßenbahnlinien verbunden, Blasewitz gegenüber, wohin eine neue Hängebrücke führt, 120–250 m ü. M., hat eine evang Kirche, zahlreiche schöne Villen, ein Denkmal des Malers Ludwig Richter, auf dem Schloßgrundstück »Orlando« ein Denkmal Schillers, der hier in einem Häuschen im ehemaligen Weinberg Körners vom September 1785 bis Juli 1787 den größten Teil des »Don Karlos« schrieb, eine Sprachheilanstalt, 2 Sanatorien, Erholungsheim (Deutsche Heilstätte), Erziehungsanstalt für gefährdete Mädchen (Pniel), Diakonissenpflegestätte (Bethanien), Kartonnagenfabrik, eine chemische und Tintenfabrik, Dampfsägemühle, Wein- und besonders Obst- (Pfirsich-) bau, Erdbeerenkulturen und (1900) 5826 meist evang. Einwohner. In der Nähe in schöner Lage die turmgekrönten »Albrechtsschlösser«: das Schloß Albrechtsberg, jetzt den Grafen von Hohenau gehörig, und Schloß Eckberg, sowie auf dem waldreichen Plateau nördlich das Dorf Weißer Hirsch, wohin von L. eine Drahtseilbahn, und der Ortsteil Schöne Aussicht, wohin eine Schwebebahn führt. Vgl. Pohle, Chronik von L. (Dresd. 1886) und Karte »Umgebung von Dresden«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 717.
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