Lusitanĭen

[867] Lusitanĭen, altröm. Provinz von Hispanien, umfaßte den Südwesten des Landes von der Südküste bis nördlich zum Durius (Douro), also die Hauptmasse des jetzigen Portugal sowie Teile von Leon und Spanisch-Estremadura, und grenzte im N. und O. an das tarraconensische Hispanien, im SO. an Bätica. Hauptfluß des Landes war der Tagus (Tajo); die Grenze gegen Bätica bildete der Anas (Guadiana). Benannt war die Provinz nach den Lusitanern, einem tapfern iberischen Volke, das zu beiden Seiten des Tagus wohnte und unter Führung des Viriatus (s. d.) den Römern lange Zeit Widerstand leistete. Die übrigen Hauptvölker waren die Vettonen, im NO., und die Keltiker, südlich vom Tagus. Als bedeutende Städte sind zu nennen: Olisipo (Lissabon), Pax Julia (Beja), Augusta Emerita (Merida), Norba Cäsarina (Caceres), Salmantica (Salamanca).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 867.
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