Lykŏphron

[897] Lykŏphron, griech. Dichter und Grammatiker aus Chalkis auf Euböa, lebte um 275 v. Chr. in Alexandria, bei der Ordnung der Bibliothek beschäftigt, wo er ein Werk über die Komödie verfaßte. Als tragischer Dichter wurde er zu der sogen. Pleias (s. d.) gezählt. Von seinen Schriften ist nur die »Alexandra« übrig, ein Gedicht, das in der Form einer Monodie in 1474 Senaren Weissagungen Kassandras von Trojas Schicksalen bis auf Alexander d. Gr. enthält. Wiewohl poetisch wertlos, ist das Gedicht wegen seiner gehäuften Gelehrsamkeit und dunkeln Sprache bei Zeitgenossen und Spätern Gegenstand eifrigen Studiums gewesen, dem wir vortreffliche Scholien verdanken. Wichtigste Ausgaben von Scheer (Bd. 1, Berl. 1881) und von Holzinger (mit Übersetzung und Kommentar, Leipz. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 897.
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