Magni

[97] Magni (Magnus), 1) Johannes, schwed. Geschichtschreiber, geb. 19. März 1488 in Linköping, gest. 22. März 1544 in Rom, seit 1523 Erzbischof in Upsala, verließ 1526 sein Vaterland, da er die kirchliche Reformation nicht zu hindern vermochte. In seiner »Historia de omnibus Gothorum Suconumque regibus« (Rom 1554, 24 Bücher) hat er aus falschem Patriotismus ganze Reihen apokrypher Könige ein geschaltet.

2) Olaus, schwed. Geschichtschreiber und Kartograph, Bruder des vorigen, geb. 1490, gest. 1. Aug.[97] 1557 in Rom, ward Geistlicher, später von Gustav Wasa öfters mit diplomatischen Aufträgen betraut, verließ aber 1526, als überzeugter Gegner der Reformation, für immer Schweden. Von seinem berühmten kulturgeschichtlichen Werk »Historia de gentibus septentrionalibus etc.« (Rom 1554, 22 Bücher; 4. Aufl., Basel 1567) erschienen auch viele Bearbeitungen in deutscher, französischer, englischer, italienischer und holländischer Sprache. Seine »Carta marina et descriptio septentrionalium terrarum etc.« (Venedig 1539) ist eins der besten kartographischen Werke seiner Zeit. Seine Biographie schrieb H. Hildebrand (Stockh. 1899). Vgl. O. Brenner, Die echte Karte des Olaus M. vom Jahre 1539 (Münch. 1886); Hjärne, Bidrag till Olai M. historia (Stockh. 1893); Ahlenius, Olaus M. och hans framställning af Nordens geografi (Upsala 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 97-98.
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