Malling, Mathilda

[184] Malling, Mathilda, schwed. Romanschriftstellerin, geb. 20. Jan. 1864 auf Oskarsfarm in Schonen als Tochter des Gutsbesitzers Kruse, hörte, nachdem sie 1883 das Studentenexamen absolviert hatte, unter anderm bei Georg Brandes in Kopenhagen, schloß sich aber nicht bedingungslos seiner Schule an, sondern veröffentlichte unter dem Pseudonym Stella Kleve 1885 und 1888 zwei kleinere Novellen und Aufsätze zur Proklamierung einer gefühlvollern, unterhaltendern Kunst als die Problemliteratur der 1880er Jahre es war. 1890 heiratete sie den Kaufmann Peter Malling und lebt seitdem in Dänemark (Elmehus, Holte). Ihr »Roman vom ersten Konsul« (1894) sowie die folgenden Schilderungen aus der Napoleonzeit: »Die Frau Gouverneurin von Paris« (1895), »Die Eremitage-Idylle« (1896) und »Doña Ysabel« (1898), verschafften ihrem liebenswürdigen Erzählertalent in kurzer Zeit ein großes Publikum. Die folgenden Romane aus der Gegenwart: »Die Skyttes auf Munkeboda« (1897), »Malin Skytte« (1900), »Die Damen auf Markeby« (1901), »Tagesgrauen« (1902), »Nina« (1903) und »Klein Marica und ihr Mann« (1904) sind in weiten Kreisen sehr beliebt, nähern sich aber immer mehr der englischen Unterhaltungslektüre. Fast alle ihre Arbeiten sind ins Deutsche und in viele andre Sprachen übersetzt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 184.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika