Malot

[187] Malot (spr. mălo), Hektor Henri, franz. Romanschriftsteller, geb. 20. Mai 1830 in La Bouille bei Rouen, wurde nach vollendeten Rechtsstudien Journalist, gab als Korrespondent der »Opinion nationale« in London seine gesammelten Berichte unter dem Titel »La vie moderneen Angleterre« heraus (1862) und widmete sich dann ganz dem Roman, ermutigt durch seinen ersten Erfolg mit der Trilogie »Les victimes de l'amour«. Er schrieb eine lange Reihe von teilweise auch ins Deutsche übersetzten Werken, die immer geschickt an Zeitfragen anknüpfen, auf eine anerkennenswerte sittliche Grundlage aufgebaut sind und von einem weiten Gesichtskreise zeugen. Die geschätztesten sind: »Les aventures de Romain Kalbris« und »Madame Obernin« (1869); »Souvenirs d'un blessé« (1872); »Sans famille« (von der Akademie gekrönt, 1878); »Le docteur Claude«, »Paulette« (1883); »Mondaine« (1888); »Justice« (1889); »Mère« (1890); »Amours de jeunes« (1895) und »Amours de vieux« (1895). In der Selbstbiographie »Le roman de mes romans« (1896) gelobte er, die Feder nicht mehr zu berühren, und blieb seinem Worte getreu. – Seine zweite Gattin zeigte einiges Talent in den Romanen »Le Prince« (1894) und »La Beauté« (1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 187.
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