Mamoré

[200] Mamoré (Guapay), einer der Quellströme des Madeira (s. d., S. 40), entspringt als Rio Grande am Cerro Asanaqui in Bolivia in der Kordillere vor Cochabamba, betritt bei Santa Cruz de la Sierra die Ebene und fließt nun nordwestlich unter Aufnahme vieler Nebenflüsse, z. B. des bis 282 m Höhe schiffbaren Chimoré, aus der Kordillere ab. Von rechts erhält er fast keine Zuflüsse, da ihm ein Nebenfluß des Guaporé, der San Miguel, parallel fließt. Unter 11°55' südl. Br. mündet der weit mächtigere Guaporé (s. d.) oder Itenez mit Bauro und Itonamas, der bis dahin die Grenze zwischen Brasilien (Mato Grosso) und Bolivia gebildet hat, die jetzt fortan der M. bildet. Die ihm nun zugehenden Flüsse (rechts Soterio und Pacas Novas, links Jata) sind wenig bedeutend, die Inselbildung aber ist ansehnlich. Im untersten Lauf stürzt er in den Stromschnellen von Guajará, Mirim, Banoneira, Pao Grande, Lima bis zur Vereinigung mit dem Beni zum Madeira bei Villa Bella unter 10°22' südl. Br. Von der Quelle des Guapay an beträgt die Stromlänge 1800 km, die dem Madeira zugeführte Wassermasse 835–700 cbm in der Sekunde.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 200.
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