Marschform

[352] Marschform, Gestaltung des Verbandes einer marschierenden Truppe. Die zur Schonung der Kräfte nötige Lockerung der Kolonne darf die Marschtiefe nicht zu groß werden lassen. In Deutschland (in andern Armeen ähnlich) marschiert die Infanterie in Marschsektionen zu 4 Rotten mit 80 cm Abstand von Rücken zu Brust, Kavallerie zu 4 oder 2, Artillerie und Train zu Einem. Vgl. »Felddienstordnung« (Berl. 1900). Ehemals, z. B. im 17. und 18. Jahrh., war die M. wesentlich breiter, einerseits der von der heutigen gänzlich verschiedenen Fechtart wegen, anderseits weil die geringe Bebauung des Landes und die hiermit verbundene größere Breite der freilich schlechtern Wege eine größere Breite gestattete und, behufs Zeitgewinn beim Aufmarsch zum Gefecht, gebot. Die Tagesmarschleistungen waren natürlich damals durchschnittlich geringer als heute auf guten Wegen.[352]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 352-353.
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