Maximiānus [1]

[473] Maximiānus, 1) Aurelius Valerius M. Herculius, röm. Kaiser, in der Gegend von Sirmium 250 n. Chr. in niederm Stand geboren, wurde wegen seiner kriegerischen Tüchtigkeit 285 von Kaiser Diocletianus zum Cäsar und 286 zum Augustus erhoben mit der Bestimmung, im Westen des Reiches die Herrschaft zu führen und in Mailand zu residieren. Als tüchtiger Feldherr leistete er dem Diokletian die besten Dienste, indem er unter anderm den Aufstand der Bagauden in Gallien unterdrückte, an der Rheingrenze die Einfälle der Feinde abwehrte und 297 einen Einfall der vereinigten maurischen Völkerschaften siegreich zurückschlug; in der innern Politik ordnete er sich seinem Mitregenten völlig unter und[473] dankte auch auf seine Veranlassung 1. Mai 305 zugleich mit ihm ab. Die natürliche Herrschsucht des völlig ungebildeten Mannes trat erst hervor, als 306 Maxentius (s. d.), sein Sohn und des Galerius Schwiegersohn, zum Augustus ausgerufen und er von diesem zur Teilnahme an der Herrschaft eingeladen wurde; denn nur kurze Zeit konnte er sich mit ihm vertragen. Er verließ Rom, begab sich nach Gallien zu Konstantin, versuchte von da aus erst den Sohn zu stürzen und erhob sich, als dies mißlungen, gegen Konstantin; indes wurde er von seinen Soldaten ausgeliefert und gezwungen, 310 sich in Massilia das Leben zu nehmen.

2) C. Galerius Valerius M., s. Galerius.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 473-474.
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