Melnik

[582] Melnik, 1) (tschech. Mĕlník) Stadt in Böhmen, am rechten Ufer der Elbe, die gegenüber M. die Moldau aufnimmt und von hier an schiffbar ist, an der Linie Wien-Tetschen der Österreichischen Nordwestbahn und der Lokalbahn M.-Mscheno, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Propsteikirche (15. Jahrh.), ein fürstlich Cobkowitzsches Schloß, das ehemals mehreren Königinnen Böhmens als Witwensitz diente (daher die Bezeichnung »königliche Leibgedingstadt«), ein Denkmal Karls IV., ein altes Rathaus, eine Handels-, Korbflecht-, Wein- und Obstbauschule, Rüböl- und Zuckerfabrik, Bierbrauerei, Obst- und Weinbau, Krankenhaus, Sparkasse und (1900) 4927 tschech. Einwohner. Der Weinbau, der unter Karl IV. durch Anpflanzung von Burgunder Reben wesentlich gehoben wurde, liefert den guten, roten Melniker Wein (s. Böhmische Weine). – 2) Stadt im türk. Wilajet Saloniki, Liwa Seres, an einem östlichen Zufluß der Struma, 370 m ü. M., mit 5500 meist griechischen oder gräzisierten Einwohnern, Sitz eines griechischen Erzbischofs und eines türkischen Kaimakams.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 582.
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