Melun

[584] Melun (spr. mölöng), Hauptstadt des franz. Depart. Seine-et-Marne, an der Seine und der Lyoner Eisenbahn gelegen, besteht aus der eigentlichen Stadt auf dem rechten Ufer, dem ältesten Stadtteil auf einer Insel und der modernen Vorstadt St.-Ambroise auf dem linken Ufer, hat 2 Kirchen (aus dem 11. und 15. Jahrh.), ein Stadthaus im Renaissancestil mit dem Denkmal des in M. gebornen Schriftstellers Amyot, einen Gerichts- und Assisenhof, ein Handelsgericht, ein Collège, eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, Gewerbeschule, eine Kunst- und Antiquitätensammlung, Bibliothek (20,000 Bände), mehrere wissenschaftliche Gesellschaften, eine Ackerbaukammer, ein Zentralgefängnis, Fabrikation von Ackergeräten, Zement, Brettern, Kinderwagen und Kurzwaren, Sägewerke, Handel mit Vieh, Käse etc. und (1901) 12,901 (als Gemeinde 13,059) Einw. Es ist das alte Melodunum, wurde 53 v. Chr. von Labiemus erobert; 1420 von Heinrich V. von England eingenommen, wurde es 1430 mit Hilfe der Jungfrau von Orléans befreit. Vgl. Leroy, Histoire de M. (Melun 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 584.
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