Nieder-Selters

[668] Nieder-Selters, Dorf im preuß. Regbez. Wiesbaden, Kreis Limburg, an der Ems und der Staatsbahnlinie Frankfurt a. M.-Limburg, hat eine kath. Kirche, Tongruben und (1900) 1339 Einw. Hier entspringt der weltbekannte alkalisch-muriatische Säuerling von 12°, der das berühmte Selterserwasser liefert (Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralwässer I«, in Bd. 13). Es wird zur Trinkkur bei chronischem Katarrh der Luftwege, des Magens und Darmkanals,[668] der Gallenwege und der Blase, daneben auch als erfrischendes Getränk angewendet. Die Quelle in N. blieb lange wenig geachtet, bis sie im 19. Jahrh. ihren Weltruf erlangte. Von 1803–66 war sie nassauisches Kammergut, gegenwärtig gehört sie dem preußischen Fiskus. Der jährliche Versand beträgt ca. 4 Mill. Flaschen und Krüge. Vgl. Großmann, Die Heilquellen des Taunus (Wiesbad. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 668-669.
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