Pápa

[381] Pápa (spr. pāpă), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Veszprim, an der Tapolcza, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Raab-Steinamanger und der Lokalbahnen P.-Bánhida und P.-Csorna, mit Schloß und großem Park des Grafen Esterházy, hübscher kath. Pfarrkirche, 4 Klöstern, 2 Synagogen und (1901) 17,426 meist magyarischen (römisch-kath.) Einwohnern. P. hat Messer-, Leder- und Tonpfeifenfabrikation, eine Zement- und eine Tabakfabrik, eine Weberei (mit 800 Webstühlen) und Appretur, ein altberühmtes reformiertes Kollegium mit Lehrerpräparandie und Obergymnasium, ein katholisches Untergymnasium, eine landwirtschaftliche Schule und ein Bezirksgericht. – P. befand sich im 16. und 17. Jahrh. wiederholt in Türkenhänden und 1707 wurde es auf Befehl des kaiserlichen Generals Heister verbrannt. Am 12. Juni 1809 fand hier ein Avantgardegefecht zwischen Franzosen und Österreichern statt. Vgl. E. Kis, Geschichte der reformierten Hochschule von P. 1531–1896 (ungar., Pápa 1896); Kaposi, Pápa (ungar., das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 381.
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