Paraguay [1]

[418] Paraguay (spr. -gwāi, Rio P.), bedeutendster Nebenfluß des Paraná in Südamerika, entspringt auf dem Hochland des brasil. Staates Mato Grosso auf der 350 m hohen Wasserscheide gegen den Tapajoz, etwas südlich des 14. Breitengrades, westlich von Diamantino, nimmt rechts den Jauru und links den São Lourenço auf und breitet sich dann zu dem 150 km langen, 80 km breiten Sumpf de los Xarayes aus, bei Hochwasser eine weite Wasserfläche, in der trocknen Zeit ein Gewirr von Sümpfen, Kanälen und Inseln, nimmt nun links den Taquary, dann den Mondego auf, berührt den Paraguayer Chaco in Bahia Negra und tritt nach Aufnahme des Rio Apa, 22°5´8´´ südl. Br., nach Paraguay über, das er bis zur Mündung des ihm rechts bei Asunción zugehenden Pilcomayo (s. d.) durchfließt, von wo ab er die Staaten Paraguay und Argentinien scheidet. Nachdem er noch links den Tebicuary und rechts den Rio Vermejo empfangen, mündet er unter 27°17´ südl. Br. in drei Mündungen, von denen die mittlere, die Boca de Humaita, 260 m breit ist, 25 km oberhalb Corrientes in den Parana. Der 2200 km lange inselreiche Strom, dessen Zuflußgebiet 1,148,000 qkm umfaßt, ist im Durchschnitt 500 m breit, 3–22 m tief. Er wurde zuerst 1526 von Caboto befahren. Jetzt gehen Dampfboote bis Villa Maria (1900 km) und bis Cuyabá (am gleichnamigen Nebenfluß, in der Provinz Mato Grosso) aufwärts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 418.
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