Pondoland

[145] Pondoland, seit 1894 mit der britisch-südafrikan. Kapkolonie vereinigt und einen Teil von Tembuland bildend, zwischen 31 und 32° südl. Br., begrenzt von Tembuland, Ostgriqualand, Natal und dem Indischen Ozean, 10,147 qkm mit (1902) 231,800 Einw. (davon 1038 Weiße, 1186 Hottentotten und Mischlinge). Pondo oder Amapondo, die aus vielen kleinen Stämmen (Amakwela, Amanyati, Amalana, Amanzi) bestehen, setzen den Hauptteil der Bevölkerung zusammen. Vom Meer erhebt sich das Land in Terrassen bis zu 1200 m Höhe, wird von den Flüssen Umtata und Umtamvuna begrenzt und vom St. John's River durchzogen. Wälder bedecken die höhern Teile. Das Klima ist gesund; Hauptprodukte sind: Palmen, Bananen, Orangen, Zitronen, Baumwolle, Rinder und Pferde. – Das P. wurde den Engländern zuerst bekannt, als seine Bewohner 1821 die Hilfe der Kapkolonie gegen den Suluhäuptling Tschaka anriefen. Mit Griqualand (s. d.) und Alfredia zusammen war P. das unabhängige Kafferngebiet Nomansland (s. d.). Ein Schutzvertrag wurde 1865 mit der Kapkolonie abgeschlossen; 1887 verleibte diese durch einen Vertrag mit Umquikela, einem der beiden Häuptlinge, das Land der Amalaka und Amaxesibe an der Nordwestgrenze (Rode Valley) und das Gebiet des[145] St. John's River ein, während Natal aus einem Strich an der Nordostgrenze die Grafschaft Alfredia bildete. Als 1885 der Deutsche Nagel 40,000 Hektar von Umquikela erwarb, versagte die Reichsregierung das nachgesuchte Protektorat. Ein zweites deutsches Unternehmen, das 1889 auf 150,000 Hektar Land (einschließlich des Waldes von Ekossa) die Ausbeutung des wertvollen Holzbestandes sich zur Aufgabe machte, bestand gleichfalls nicht lange.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 145-146.
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