Pterosaurĭer

[431] Pterosaurĭer (Pterosanrii od. Flugeidechsen), Ordnung ausgestorbener Reptilien aus dem Jura und der Kreide von Mitteleuropa und Nordamerika, vogelartige Tiere mit großen Kiefern voll kegelförmiger [431] Zähne, langem, aber nur aus 7–8 Wirbeln bestehendem Hals und häufig sehr langem Schwanz. Das Schulterblatt war dem der Vögel ähnlich; vier Finger der kräftigen Vordergliedmaßen trugen Krallen, der fünfte Finger war sehr stark und länger als der Rumpf des Tieres. Zwischen ihm und den Seiten des Leibes bis zu den Hinterbeinen herab war eine Flughaut ausgespannt, so daß die P. wie Fledermäuse flattern konnten; auch hatten sie gleich den Vögeln hohle Knochen.

Rhamphorhynchus phyllurus, restauriert.
Rhamphorhynchus phyllurus, restauriert.

Genau bekannt ist die Vogeleidechse (Pterodactylus) aus dem obern Jura und aus der Kreide; bei ihr trugen die Kiefer bis zur Spitze Zähne; der Schwanz war kurz (s. Tafel »Juraformation III«, Fig. 11); einige Arten mögen sehr groß gewesen sein, doch waren sie im allgemeinen klein. Bei Rhamphorhynchus endete der lange Schwanz mit einer senkrechten Haut (s. Abbildung); Pteranodon (Schädel bis 1 m lang, Spannweite der Flughäute bis 6 m) war zahnlos.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 431-432.
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