Putzmaterial

[471] Putzmaterial, Faserstoffe, mit denen das unvermeidlich ablaufende Schmieröl von den Maschinen abgewischt wird, ehe es sich verdickt oder hart wird. Das P. besteht meist aus Abfällen von Baumwolle, weniger Flachs, Hanf, Jute, auch aus Abfällen von Seide und Wolle oder aus Gespinsten und Geweben, die aus diesen Abfällen hergestellt sind (Putzbaumwolle, Putzlappen). Die Lappen werden mehrmals durch Waschen wieder gebrauchsfähig gemacht, Putzbaumwolle wird in Anstalten gewaschen, in denen zugleich ein Teil des aufgesaugten Fettes zur Verarbeitung auf minderwertige Seife oder Wagenschmiere wiedergewonnen wird. Als teilweiser Ersatz der Baumwolle, namentlich der Putzlappen, hat man Fließpapier versucht, das die wöchentlichen Kosten für P. auf jeden Arbeiter von 25 auf 10 Pf. ermäßigt und beim Putzen in Bewegung befindlicher Maschinenteile ungefährlicher ist als Baumwolle, da es beim Hängenbleiben zerreißt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 471.
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