Pyropissīt

[485] Pyropissīt (Wachskohle), erdiges, braungelbes, knetbares, fettig anzufühlendes Fossil vom spez. Gew. 0,9, ist leicht entzündlich, brennt mit heller, rußender Flamme, schmilzt zu einer pechähnlichen Masse und gibt an Äther 30 Proz. wachsähnliche Substanz ab. P. findet sich auf Braunkohlenlagern teils in selbständigen Lagern, teils als Beimengung in der gewöhnlichen Braunkohle, die dadurch zur Schwelkohle, d. h. zu einer für die Mineralölfabrikation geeigneten, schwelwürdigen Kohle, werden kann. P. ist vielleicht hervorgegangen aus dem Harz der die Hauptmasse der Braunkohlen ausmachenden Nadelhölzer und aus harzreichen Pflanzenteilen (Nadeln, Zweigen etc.), die in dem Moor, in dem die Braunkohlenflöze sich bildeten, einem Mazerationsprozeß unterlagen. P. findet sich in großen, zum Teil abgebauten Massen in der Braunkohle zwischen Zeitz und Weißenfels, die das vorzüglichste Rohmaterial für die Paraffinindustrie in der Provinz Sachsen bildet; auch bei Zweifelsreuth im Braunkohlenbassin von Eger.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 485.
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