Repsold

[812] Repsold, Johann Georg, Mechaniker, geb. 19. Sept. 1770 in Wremen an der Wesermündung, gest. 14. Jan. 1830 in Hamburg, arbeitete beim Wasserbau in Kuxhaven, wurde 1797 Elbkondukteur und 1798 Spritzenmeister (Leiter der Feuerwehr) in Hamburg. Er eröffnete dort um 1800 eine mechanische Werkstatt für astronomische Instrumente. 1802 errichtete er auf der Elbhöhe eine kleine Sternwarte und baute für dieselbe einen Meridiankreis, an dem er sodann mit Schumacher zusammen eifrig beobachtete; 1818 wurde dieser Meridiankreis an die Göttinger Sternwarte verkauft. Für Schumacher lieferte er einen Basismeßapparat und für Bessel einen Pendelapparat; auch gab er die Anregung zum Bau der 1825 vollendeten staatlichen Sternwarte in Hamburg und machte sich um die Verbesserung der Leuchtfeuer an der Elbmündung verdient. Ein Denkmal wurde ihm in Hamburg vor der Sternwarte errichtet. – Die von ihm errichtete Werkstatt wurde fortgeführt durch seine Söhne Adolf (geb. 31. Aug. 1806 in Hamburg, gest. daselbst 13. März 1871), der ihm auch im Amte des Spritzenmeisters folgte, und Georg (geb. 23. Aug. 1804 in Hamburg, gest. daselbst 30. Sept. 1884), der auch das Amt eines Eichinspektors in Hamburg bekleidete und Mitglied der Normal-Eichungskommission in Berlin war. Gegenwärtig wird die Werkstatt unter der Firma A. Repsold u. Söhne von Adolfs Söhnen Johann Adolf (geb. 3. Febr. 1838 in Hamburg, seit 1887 Mitglied des Kuratoriums der Physikalisch technischen Reichsanstalt in Berlin) und Oskar Philipp (geb. 9. Mai 1842) fortgeführt. Eine große Anzahl der hervorragendsten astronomischen Instrumente ist aus der Repsoldschen Anstalt hervorgegangen. Vgl. J. A. Repsold, Nachrichten über die Familie[812] R. und insbesondere über Johann Georg R. (Hamb. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 812-813.
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