Rheinberg

[864] Rheinberg, 1) Stadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, Kreis Mörs, 2 km vom Rhein und mit diesem durch den 3,3 km langen, 2,3 m tiefen Rheinberger Kanal verbunden, an der Staatsbahnlinie Rheinhausen-Friemersheim-Kleve, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein altes Rathaus, ein Amtsgericht, Fabrikation des Boonekamp of Maagbitter, eine chemische Fabrik (Deutsche Solvaywerke), Samtweberei, Dampfmühlen, Sämereihandel und (1905) 2898 meist kath. Einwohner. – R., im Mittelalter nur »Berk« genannt, liegt an einem seit dem 17. Jahrh. verschwundenen Rheinarm, gehörte stets zu Kurköln, war starke Festung und Mittelpunkt eines Amtes. Die Festung ergab sich 1672 den Franzosen, wurde 1703 von den Preußen genommen und geschleift. Südwestlich das Dorf Kamp, bei dem Prinz Ferdinand von Braunschweig 16. Okt. 1760 von den Franzosen unter de Castries geschlagen ward. Vgl. »Mitteilungen des Vereins von Geschichtsfreunden zu R.« (2 Hefte, Trier u. Rheinberg 1880–83). – 2) Burgruine, s. Lorch 1).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 864.
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