Riesener

[926] Riesener, aus Deutschland stammende franz. Künstlerfamilie, deren ältestes berühmt gewordenes Mitglied, Jean Henri R., geb. 1735 in München-Gladbach, gest. 1806 in Paris, in die Werkstatt des Möbeltischlers Oeben daselbst eintrat und nach dessen Tode (1763) seine Witwe heiratete und das Geschäft fortführte. Er war der hervorragendste Meister der Holzmarketerie seiner Zeit. Man unterscheidet in seinem Schaffen drei Perioden. In der ersten arbeitete er in der Art seines Vorgängers im Rokokostil (Hauptwerk das von Oeben begonnene »Bureau du Roi«, im Louvre), in der zweiten zierliche geradlinige Möbel im Stile Ludwigs XVI., in der letzten sehr einfache pseudo-antike Möbel. – Sein Sohn Henri François, geb. 19. Okt. 1767 in Paris, gest. daselbst 7. Febr. 1828, hat in Frankreich und Rußland, wo er 1816–1823 lebte, eine große Reihe Bildnisse von Berühmtheiten seiner Zeit gemalt (mehrere in Versailles und im Louvre zu Paris). Dessen Sohn Louis Antoine Léon, geb. 21. Jan. 1808 in Paris, gest. daselbst 1878, machte sich besonders durch lebendig aufgefaßte weibliche Akte bekannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 926.
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