Terni

[422] Terni, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Perugia (Umbrien), 127 m ü. M. in fruchtbarer Ebene, auf ehemaligem Seeboden, am rechten Ufer der Nera, an den Eisenbahnlinien Rom-Foligno-Ancona und T.-Sulmona, Sitz eines Bischofs, hat römische Ruinen, eine Kathedrale (13.–17. Jahrh.), eine Kirche San Francesco (13. Jahrh.) mit interessanten Fresken und schönem gotischen Glockenturm (1445), ein Theater, ein Technisches Institut, eine Technische und eine Gewerbeschule, ein Seminar, eine Bibliothek, große Eisen- und Stahlwerke (insbes. für Eisenbahnmaterial, Panzerplatten, eiserne Röhren etc.), eine königliche Waffenfabrik, ferner Fabriken für Maschinen, Öl, Spinnerei und Weberei in Schafwolle und Jute, Seidenspinnereien, Brettsägen und (1901) 17,406 (als Gemeinde 30,641) Einw. In der Nähe sind die berühmten Wasserfälle des Velino (Cascata delle Marmore), zu denen eine Straßenbahn führt. – T. ist das alte Interamna Nahars, angeblich die Vaterstadt des Geschichtschreibers Tacitus, dem hier 1514 ein Denkmal errichtet wurde (1873 erneuert), und enthält von der antiken Stadt noch Ruinen eines Amphitheaters, eines Sonnentempels, einer Brücke etc. Bei T. wurden 27. Nov. 1798 die Neapolitaner von den Franzosen geschlagen. Vgl. Lanzi und Alterocca, Guida di T. (Terni 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 422.
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