Toga

[589] Toga (lat.), das über der Tunika (s. d.) getragene Nationalkleid der Römer im Frieden, wodurch sie als Togati sich von Nichtrömern und Soldaten unterschieden, bestand aus einem 5 m langen und 3 m breiten wollenen Stück Zeug, von dessen beiden ovalen Enden man das eine über die linke Schulter nach vorn warf, den obern Rand über den Rücken, das andere Ende unter dem rechten Arm durchzog und dann über die linke Schulter warf (vgl. Abbildung); den so auf der Brust entstandenen Bausch benutzte man als Tasche (sinus).

Römer in der Toga.
Römer in der Toga.

Eine ältere, einfachere Form der T. trug man im Krieg, vor Einführung des Sagum (s. d.), die gürtelähnlich befestigt wurde (gabinus cinctus). Die Farbe war weiß (t. alba), bei gemeinen Leuten, bei Trauernden und Angeklagten dunkel (t. pulla, sordida). Höhere Beamte trugen sie mit einem an gewebten Purpurstreifen (t. praetexta, s. Tafel »Kostüme I«, Fig. 6), ebenso Knaben bis zur Mannbarkeit, wo sie die t. virilis oder pura anlegten, die Mädchen bis zur Verheiratung. Die zur Triumphaltracht (s. Triumph) gehörige t. picta war purpurn und mit goldenen Palmen gestickt. Die t. candida der Amtsbewerber war mit Kreide glänzend gestärkt (s. Candidatus).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 589.
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