Tripolitsá

[727] Tripolitsá (amtlich Tripolis), frühere Hauptstadt des Peloponnes, jetzt Hauptstadt des griech. Nomos Arkadien, 655 m ü. M., liegt auf einer wellenförmigen Karsthochebene, der antiken Tegeatis, an der Eisenbahn Argos-Kalamata, ist Sitz des Nomarchen, eines Erzbischofs und eines Bezirksgerichts, hat Gymnasium mit Antikensammlung, niedere theologische Schule, Teppich- und Lederindustrie, lebhaften Handel und (1896) 10,465 (als Gemeinde 15,901) Einw. – Erst in neuerer Zeit entstanden, war T. bis zum Beginn dieses Jahrhunderts, wie auch heute wieder, eine der blühendsten Städte des Peloponnes. Seit 1718 Hauptstadt der Morea, ward sie 5. Okt. 1821 von Kolokotronis mit Sturm genommen und fast ganz in Asche gelegt, aber bald wieder aufgebaut und 23. April 1823 zum Sitz der Regierung ausersehen. Ibrahim Pascha eroberte sie 21. Juni 1825 und verließ sie erst 1828 wieder. 7 km südöstlich davon liegen die Ruinen von Tegea, welche die Bausteine für T. geliefert haben, 13 km nördlich die von Mantineia.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 727.
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