Uferschnepfe

[868] Uferschnepfe (Pfuhlschnepfe, Limosa Briss.), Gattung der Schnepfen (Scolopacidae) aus der Ordnung der Stelzvögel, kräftig gebaute Vögel mit kleinem Kopf, sehr langem, bis zu der breiten, löffelartigen Spitze weichem, biegsamem Schnabel, hohen, schlanken, vierzehigen Füßen, ziemlich langen, schmalen, spitzigen Flügeln u. kurzem, gerundetem Schwanz. Die große Limose (See-, Geißkopfschnepfe, L. limosa L., L. aegocephala Rchw.), 48 cm lang, rostrot mit schwarzen Flecken, mit weißer Flügelbinde und schwarzem, an der Wurzel weißem Schwanz, lebt in Nordosteuropa und Asien, sie erscheint im April und August und September häufig an den Küsten, seltener im Binnenland, brütet in Sümpfen und Morästen in Skandinavien, Finnland, den Ostseeprovinzen und dem mittlern Rußland, vereinzelt auch in Dänemark, Holland und Deutschland. Sie legt vier graugelbliche, bräunliche, braune oder dunkelölgrüne, gefleckte und gestrichelte Eier. Im Winter geht sie bis zum Mittelmeer, Nordostafrika, Indien, Sundainseln und Australien. Die rote U. (Pfuhlschnepfe, L. lapponica L.), 41 cm lang, auf Scheitel und Nacken rostrot, braun gestreift, auf Rücken und Schultern schwarz, rostrot gefleckt, unterseits rostrot, mit weißem, grau gestreiftem Schwanz. Sie erscheint an den deutschen Küsten, selten im Binnenland, im April und Mai und im August bis Oktober, bisweilen in großen Scharen, brütet im nördlichen Norwegen, Lappland, Nordrußland und Sibirien. Im Winter geht sie bis zum Mittelmeer, Nordafrika, den Kanarischen Inseln und bis Südwestasien. Die Uferschnepfen nähren sich von Würmern, Insekten, kleinen Muscheln, Krebsen und Fischen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 868.
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