Universalwissenschaft

[922] Universalwissenschaft (Scientia generalis s, universalis) nannte Leibniz seinen auf die Kombinations- und Variationsrechnung gegründeten wissenschaftlichen Kalkül, mit dessen Hilfe es nach Art der »Lullischen Kunst« (s. Lullus) möglich sein sollte, aus gewissen Stammbegriffen alle denkbaren Begriffe und dementsprechend aus deren Laut- und Schriftzeichen eine Universalsprache (Pasilalie) und Universalschrift (Pasigraphie) zu konstruieren. Das von Leibniz aufgestellte Programm hat in der algebraischen Logik der Gegenwart (s. Logikkalkül) in gewissem Umfang seine Erfüllung gefunden. Vgl. Exner, Über Leibnizens U. (Prag 1843); Trendelenburg, Über Leibniz' Entwurf einer allgemeinen Charakteristik (in den »Historischen Beiträgen zur Philosophie«, Bd. 3, Berl. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 922.
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