Wermland

[539] Wermland (Wermeland), schwed. Landschaft im N. des Wenersees an der norwegischen Grenze, grenzt im N. an das Län Kopparberg, im O. an Örebro, im S. an Elfsborg und besteht aus mehreren Tälern, die sich von dem Hochgebirge und dem schwedischen Landrücken gegen den Wenersee herabsenken. Von diesen ist das von dem Klarelf durchströmte Elfvedal das längste, demnächst das Fryksdal, in dem die drei zusammenhängenden, 111 km langen Seen Fryken (mit Dampfschiffahrt) liegen. Die südlichen Landschaften am Wenersee sind eben und fruchtbar; der bei weitem größere Teil des Landes aber ist gebirgig und von Wäldern erfüllt, die im N. eine zusammenhängende, von Finnen bewohnte Waldgegend bilden. Während die Waldungen 77,7 Proz. des Areals ausmachen, entfallen auf Ackerland und Gärten nur 11,7, auf Wiesen 2,6 Proz. Die östlichen Teile, besonders in der Umgegend von Filipstad, besitzen einen unerschöpflichen Reichtum an Eisen, daher hier der Bergwerks- und Hüttenbetrieb sehr bedeutend ist. Zur Erleichterung des Verkehrs sind die vielen Landseen untereinander und mit dem Wenersee durch Kanäle und kurze Eisenbahnen verbunden; außerdem führt die nordwestliche Stammbahn zwischen dem südlichen Schweden und Christiania durch das Land über Christinehamn, Karlstad und Arvika, und die Linie Gotenburg-Falun geht durch die Landschaft. – Das gleichnamige Län umfaßt die ganze Landschaft W. mit Ausnahme des zum Örebrolän gehörigen Bergwerksdistrikts Karlskoga und hat neuerdings einen Flächeninhalt von 19,324 qkm (350,9 QM.) mit (1906) 255,464 Einw. (13 auf 1 qkm). Hauptstadt ist Karlstad.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 539.
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