Windisch [2]

[667] Windisch, Ernst, Sanskritist und Keltolog, geb. 4. Sept. 1844 in Dresden, studierte 1863–67 in Leipzig, wurde dort 1868 Hilfslehrer am Thomasgymnasium und habilitierte sich 1869 für Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft, ging aber kurz darauf nach London, um sich an der Katalogisierung der Sanskrithandschriften der India Office Library zu beteiligen. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig 1871 zum außerordentlichen Professor ernannt, ward er 1872 Ordinarius in Heidelberg, 1875 in Straßburg und bekleidet seit 1877 die Professur des Sanskrits in Leipzig. Von seinen Arbeiten nennen wir: »Der Heliand und seine Quellen« (Leipz. 1868); »Der Gebrauch des Konjunktivs und Optativs im Sanskrit und Griechischen« (mit Delbrück, Halle 1871); »Kurzgefaßte irische Grammatik« (das. 1879); »Irische Texte mit Wörterbuch« (das. 1880; 2. u. 3. Serie mit Stokes, 1884 ff.); »Zwölf Hymnen des Rigveda mit Sayanas Kommentar« (das. 1883); »Māra und Buddha« (Leipz. 1895, in den »Abhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften«). In den Publikationen der Pali Text Society edierte er den Palitext »Iti-Vuttaka« (Lond. 1890). Seit 1880 ist er Mitherausgeber der »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 667.
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