Wittig

[703] Wittig, August, Bildhauer, geb. 22. März 1826 in Meißen, gest. 20. Febr. 1893 in Düsseldorf, ging 1843 nach Dresden, wo er die Akademie bezog und Schüler Rietschels wurde. Die Gruppe: Siegfrieds Abschied von Chriemhild verschaffte ihm 1848 das sächsische Reisestipendium, welches ihn nach Florenz und 1850 nach Rom führte. Hier entstanden die Gruppe: Charitas, die Reliefs: Ganymed, den Adler Jupiters tränkend, und Hebe, die Pfauen der Juno fütternd, als symbolische Darstellungen für einen Speisesaal bestimmt, sowie Lurlei (alle drei mehrmals in Marmor ausgeführt), die überlebensgroße Idealgestalt eines Jägers (1852), die Grablegung Christi (Relief im Schloß Denhofstedt in Ostpreußen). Seit April 1864 wirkte W. als Professor an der Akademie in Düsseldorf. 1865 erhielt er den Auftrag, für die Nationalgalerie in Berlin seine in Rom entworfene Gruppe: Hagar und Ismael in Marmor auszuführen. Er vollendete dieses Werk 1871 und wurde dafür von der Akademie in Carrara zum Ehrenmitglied ernannt. Außerdem schuf er die Kolossalbüsten von Wilhelm v. Schadow (1869, für den Schadowplatz in Düsseldorf), von Cornelius (1875, für die Nationalgalerie in Berlin) sowie mehrere Bildnisse in Marmor. Für die Säulenhalle des Alten Museums in Berlin führte er eine Statue von Carstens, für die Kunsthalle in Düsseldorf zwei Karyatiden und für die Basilika in Trier zwei Apostelstatuen aus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 703.
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