Wurzelschneider

[798] Wurzelschneider (Rübenschneider), Maschinen zum Schneiden der Futterrüben in Scheiben und Streifen von verschiedener Größe und Form je nach der zu ernährenden Tiergattung. Ein seines Zerreißen der Wurzelfrüchte, das Verarbeiten zu Mus, wie bei der früher, namentlich in England vielfach üblichen Bentallschen Musmaschine, wird in der Regel nicht bezweckt, da hierbei zu viel Saft verloren geht. Die neuern W. bestehen zumeist aus einer vertikal rotierenden Scheibe oder Trommel, an deren Umfang eine Anzahl glatter oder profilierter Messer derartig eingesetzt ist, daß sie die Stücke sogleich in der verlangten Größe und Form schneiden. Häufig können mit der nämlichen Maschine die Rüben in Streifen von verschiedener Größe, z. B. für Schaf- und Kuh futter, geschnitten werden (Gardners Rübenschneidemaschine). Gewöhnlich wird die Wurzelschneidemaschine für Handbetrieb eingerichtet und durch einen Arbeiter an der Kurbel gedreht, während ein zweiter das Ausschütten des Rohmaterials in den über dem Schneidewerk befindlichen Rumpf und das Abführen des erzeugten Gutes besorgt; nur in größern Wirtschaften erfolgt der Betrieb der Maschinen durch Dampf- oder Göpelkraft. Die Leistung beträgt für letztern 300–700 kg pro Stunde, je nach der Größe der Schnitzel, und 1500–4000 kg bei Dampfbetrieb. Die Messer und das Getriebe müssen zur Vermeidung von Beschädigungen der Arbeiter durch geeignete Schutzvorrichtungen abgedeckt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 798.
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