Zacatēcas

[830] Zacatēcas, ein nordmexikan. Staat, zwischen 21–25° nördl. Br., 63,386 qkm groß mit (1900) 462,190 Einw. (7,3 auf 1 qkm), meist europäischer Abkunft, da die Zacateken und andre Indianer nahezu verdrängt sind. Der größte Teil des Gebietes ist eine wasserarme, bis 2600 m ü. M. liegende Hochebene, die sich nur für Viehzucht eignet, besitzt aber in den südwestlich zum Rio Grande de Santiago gehenden Tälern von Tlaltenango und Suchipila sowie entlang dem Rio Aguanaval auch treffliches Land, mit subtropischem Klima und entsprechender Vegetation. Das Land gehört zum großen Teil wenigen Besitzern, der Ackerbau gewinnt besonders Weizen und Gerste, wichtiger ist aber der schon seit 1548 betriebene Bergbau auf Silber. Die drei berühmten Grubenreviere von Zacatecas, Fresnillo und Sombrereto ergaben 1610–1810 jährlich für 31/3 Mill. Pesos Silber, und 1904 betrug die Gesamtförderung des Staates an Silber, Gold, Kupfer, Blei noch 10,8 Mill. Mark. Die Industrie beschränkt sich auf einige Baumwoll- und Wollmanufakturen. Eine Eisenbahn durchzieht den Staat von S. nach N.-Die gleichnamige Hauptstadt, früher nächst Guanajuato die berühmteste Bergbaustadt Mexikos, am Abhang der Bufa, 2430 m ü. M., durch Straßenbahn mit Guadalupe verbunden, hat enge, schmutzige Straßen, aber einen großen Marktplatz (mit der Kathedrale), 13 kleinere Plätze, Regierungspalast, Rathaus, eine Münze, in der 1810–1904 Gold- und Silbermünzen im Werte von 394,6 Mill. Pesos geschlagen wurden, Hospital, Theater, Zirkus für Stiergefechte, Amalgamierwerke und 1890: 60,000,1900 nur noch 39,912 Einw. Östlich von der Stadt liegt ein altes Franziskanerkloster mit dem Colegio de Nuestra Señora de Guadalupe, in dem früher die für Kalifornien bestimmten Missionare ausgebildet wurden, und großer Bibliothek.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 830.
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