Zeila

[866] Zeila (Sejla, Selah, bei den Somal Audal), Stadt in dem englischen Protektorat der Somalküste (Nordostafrika), am Golf von Aden, administrativ zu Aden gehörig, auf sandigem Küstenvorsprung (Trinkwasser muß auf Kamelen herbeigeschafft werden), mit 29,2° Jahrestemperatur, ist der nördliche Hafen für Aussa, Harar und das südliche Abessinien, mit lebhaftem Handel; Karawanen bringen Kaffee, Häute, Honig, Butter, Elfenbein und Gummi, die Küste liefert Schwämme, Korallen und Perlen. Zur Meßzeit schwillt die (1900) 3750 Seelen betragende Einwohnerzahl auf 6000 (nach andern Angaben 15,000) an. Sie besteht wesentlich aus Somal, außerdem Danakil, Arabern und einigen Persern. – Z., schon im 6. Jahrh. von Kosmas Indikopleustes erwähnt, wurde von den Portugiesen eingeäschert und war später eine Dependenz von Mocha in Arabien, bis 1875 die ägyptische Regierung den Platz besetzte, den Hafen verbesserte und die umliegenden Landschaften (bis nach Harar[866] hin) eroberte. Nachdem Ägypten den Platz aufgegeben hatte, wurde er 1883 von England besetzt. Vgl. Paulitschke, Harar (Leipz. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 866-867.
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