Niemann, Frl. Johanna

[89] Niemann, Frl. Johanna, Langfuhr b. Danzig, ist am 18. April 1844 in Danzig als älteste von sieben Geschwistern geboren. Ihr Vater war Regierungsrat, ihre Mutter, eine geborne Freiin von Nordenflycht, gehörte einer aus Schweden stammenden Familie an, in der dichterische Begabung und Thätigkeit sich mehrfach wiederholt haben. In der schwedischen Litteratur wird die Dichterin Hedwig Charlotte von Nordenflycht, geboren 1718, gestorben 1763, mit dem Beinamen der »schwedischen Sappho« benannt. Johanna hat als Kind niemals die Schulen besucht, im Jahre 1869 aber, nach einer Vorbereitung von wenigen Monaten das Lehrerinnenexamen für höhere Mädchenschulen gemacht und ist danach 21 Jahre als Lehrerin an einer städtischen Schule in Danzig thätig gewesen. Nach dem Tode ihrer Eltern fiel ihr die Erziehung und teilweise Versorgung ihrer jüngeren Geschwister zu. Als erste grössere Arbeit erschien nach vorangegangenen kleineren Erzählungen im Jahre 1885 in der »Täglichen Rundschau« der Roman: »Die Seelen des Aristoteles«. Alle später folgenden Romane sind vor den Buchausgaben in derselben Zeitung erschienen. Gegenwärtig erscheint in der »Deutschen Zeitung«, Berlin, ihr Roman »Hans Eck«.

‒ Die beiden Republiken. Rom. 8. (440) Leipzig 1887, Niemes, Bienert. n 5.–; geb. nn 6.–

‒ Dasselbe. 2. Aufl. 1889. n 2.–; geb. n 3.–.

‒ Die Geschichte einer Trennung. Rom. 2 Bde. 8. (449) Dresden 1894, C. Reissner. n 6.–; in Leinw. geb. 7.–

‒ Die Kehrseite der Medaille. Rom. 8. (219) Berlin 1887, A. Goldschmidt, n 1.–

‒ Die Seelen des Aristoteles. Rom. 8. (289) Leipzig 1886, Niemes, Bienert. n 3.–

‒ Dasselbe. 2. Aufl. 1889. n 2.–; geb. n 3.–

‒ Die Ulrichsquelle. Rom. 2 Bde. 8. (390) Leipzig 1895, C. Reissner.5.–; in 1 Bd. geb. 6.–

‒ Gestern u. heute. Rom. 8. (394) Ebda. 1892. geb. 7.–; erm. Pr. 2.–; geb. 2.60

‒ Gustave Randerslandt. Rom. 2 Bde. 8. (396) Ebda. 1893. 6.–; in 1 Bd. geb. 7.–

‒ Henriette. Erzählg. 8. (341) Jena 1890, Costenoble. n 5.–

‒ Kleine Studien. 16. (111) Danzig 1877, Gruihn. n 1.50

‒ Rübezahl. Rom. 2 Bde. 8. (485) Leipzig 1890, C. Reissner. n 7.–; in 1 Bd. geb. n 8.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 89.
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