Schrader, Frl. Minna Dorothea

[269] *Schrader, Frl. Minna Dorothea, Ps. A. Hörmann, Bielefeld, Goebenstrasse 64, wurde am 1. Juli 1850 in Horste, einem Dörfchen des Ravensberger Landes als die jüngste Tochter des dortigen Pfarrers geboren. Ihre Jugendzeit, die sie in dem alten, idyllischen Pfarrhause verlebte, nennt sie selbst »eine sonnige, wonnige«, nur getrübt durch den frühen Tod ihrer Mutter. Die Erziehung und grösstenteils auch den Unterricht übernahm ihre älteste Schwester, nebenbei besuchte sie bis zu ihrem 15. Jahre die Dorfschule. Nach dem Tode ihres Vaters 1877 ging sie nach Bielefeld in ein Lehrerinnen-Seminar, um ein Jahr später nach abgelegtem Examen Anstellung im öffentlichen Schuldienst zu finden. Doch musste sie schon nach 15jähriger Lehrthätigkeit, durch ein chronisch gewordenes Ohrleiden gezwungen, aus dem Schuldienste ausscheiden. Etwa ein Drittel der in Buchform erschienenen plattdeutschen Erzählungen, war schon unter dem Pseudonym A. Hörmann in dem im Helmichschen Verlage (Bielefeld) erscheinenden »Plattdütschen[269] Sünndags-Bladd« veröffentlicht worden. Sie schreibt auch hochdeutsch.

‒ Wat se 'sielt in 'en Ramskenbrinker Duerp vertellt. Plattdeutsche Dorfgeschichten. 8. (192) Leipzig 1896, O. Lenz. 1.80; geb. 2.70

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 269-270.
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