Tesche, Frl. Wilhelmine

[359] *Tesche, Frl. Wilhelmine, Wiburg, Post: Tams gård, Finnland, Vasagatan 3, ist am 17. April 1829 in Wiburg geboren. Ihr Vater war Kreisschullehrer, später Pastor, Primarius und Probst zu Jâäskis, ihre Mutter war die Tochter des Statthalters Karl Fr. Brun. Die Familie stammt aus Deutschland. Wilhelmine genoss eine deutsche Erziehung. In Helsingfors bestand sie die Prüfungen in[359] der deutschen, französischen und russischen Sprache und wurde bald darauf zur Vorsteherin und Lehrerin der deutschen, französischen und schwedischen Sprache an einer höheren Töchterschule ernannt und später zu dem allgemeinen Lehrerkongress Finnlands in Helsingfors eingeladen. Auf diesem Kongress hat der Chef des finnländischen Medizinalwesens, v. Willebrandt, in seiner Rede das weibliche Geschlecht als schwache, gebrechliche Wesen dargestellt, der äussersten Schonung bedürftig und hatte vorgeschlagen, dass die Anzahl der Lehrgegenstände und -Stunden in den Töchterschulen eingeschränkt werden sollen. W. T. hat ihr ganzes Leben den Fragen des weiblichen Unterrichts wie den Zeitfragen im allgemeinen gewidmet, unter anderem eine Broschüre über »Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland« übersetzt und zum Frauenkongress nach Berlin eingesandt.

‒ Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland. Übersetzg. Helsingfors 1896, Verlag der finnischen Litteraturgesellschaft.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 359-360.
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