Aguesseau

[198] Aguesseau (spr. Agesso), Henri Francois d'A., geb. zu Limoges 1668; ward 1690 königl. Advocat zu Chatelet, dann Generaladvocat in Paris, 1700 Generalprocurator des Parlaments u. 1717 Kanzler. Von ihm sind die berühmten Ordonnanzen über die Schenkungen von 1731, über die Testamente von 1735 u. über die Substitutionen von 1747. Seit 1718 zweimal verwiesen u. entsetzt, erhielt er 1727 seine meisten Stellen, doch erst 1737 das große Siegel wieder. Er starb 1751, nachdem er das Jahr vorher die Kanzlerstelle niedergelegt hatte. Er war ein treuer Anhänger der gallicanischen Kirche. Werke gesammelt, Paris 1759–89, 13 Bde. n. A. 1819 (deutsch Lpz. 1767, 8 Bde.); Reden, deutsch von Weber, Sulzbach 1816. Auch ließ er die von Laurière angefangenen Ordonnances du Louvre bis Ludwig XI., in 14 Bdn., durch Secoussa, Villenault u. Brexuigny fortsetzen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 198.
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