Banda [3]

[266] Banda, 1) niederländisches Gouvernement im Asiatischen Archipelagus, begreift die Bandainseln. 2) (Bandainseln), Theil der Gewürzinseln, bilden die südlichste Hauptgruppe des Molukkenarchipels, sind vulkanisch, mit häufigen Erdbeben, ungesund, reich an Kokos, bes. an Muskatnüssen, deren Anbau, so weit die Niederländer es vermochten, überall sonst vernichtet ist; haben kostspielige Zufuhr der Lebensmittel. Das Meer zwischen den B. heißt Bandasee; sein Wasser ist im Juni u. August des Nachts milchweiß, welche Farbe sich vom Anbruche des Tages an nach u. nach verliert. Man theilt sie: a) in die eigentlichen Bandainseln, 6 kleine u. 4 größere Inseln, von denen erstere von nur etwa 6000 Menschen bewohnt sind; dazu die größte, Banda (Banda Lantoir), mit Fort Hollandia im District Lantoir (Landore), liefert gegen 6000 Ctr. Muskatnüsse, Macis u. Cajeputöl; 8000 Ew.; Neira (Banda-Neira); Gonong (Gunong) Api; Ay (Pulo d'Ay); Rhun (Rondo), Pisan, Rosingen, Kapella, Souanschl, Kraka (Krakal), s.d. a.; b) in die südwestliche Reihe, 8 größere, mehrere kleinere Inseln; dazu: Wetter, Brandend Island, Kissir, Roma (Teralfa), Damme, Nila, Mose etc., s.d. a.; c) in die südöstliche Gruppe, dazu: Serwatty (Gruppe, mit Leti, Moa, Lackar, Serwatta [Sermatten] u.a.), Baber (Babber), Timorlaut, Laarat, Tenember, Key-Watala, Kekemberg etc., s.d. a.; d) die Aruinseln, s.d. – Die B-s wurden 1512 von dem Portugiesen Abreus entdeckt, 1600 von den Niederländern besetzt u. 1621 die Eroberung durch Ausrottung aller Eingeborenen vollendet. 1796 u. 1810 wurden sie von den Briten genommen, aber stets den Niederländern im Frieden zurückgegeben. 3) Stadt am Kineh im District Bundelkund der britisch-vorderindischen Provinz Allahabad; die Ew. sprechen einen besonderen Dialekt des Indischen, f. Indische Sprachen. 4) Reich auf der Goldküste (Oberguinea), mit der Hauptstadt gl. N.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 266.
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