Brachvogel [2]

[165] Brachvogel, Emil, geb. 1824 in Breslau, wollte Bildhauer werden, besuchte indeß einige philosophische, literarische u. geschichtliche Collegien an der Universität in Breslau, bis er nach dem Tode seiner Mutter sich ganz seinen Lieblingsstudien hingab. Von seiner Idee, Schauspieler zu werden, nach dem ersten mißglückten Versuche auf der Bühne abgekommen, ging er 1849 nach Berlin, um sein Drama, Jean Fevart, zur Aufführung zu bringen. Das Stück ging 1850, ohne Anklang zu finden, über die Breter der Friedrich Wilhelmstadt. B. zog sich darauf in Schlesien auf ein kleines Dorf zurück, wo er noch mehrere dramatische Stücke schrieb, ohne mehr Glück mit diesen zu haben als mit dem ersten. 1854 kehrte er nach Berlin zurück u. wurde Secretär des Krollschen Theaters. Hier schrieb er das Trauerspiel Narciß (Lpz. 1857), welches im März 1856 auf der königlichen Bühne zur Aufführung kam u. seitdem oft wiederholt an allen größeren Theatern Deutschlands mit seltenem Erfolge gegeben wurde. Er schr. noch: Der Arzt von Granada (Tragödie), Bresl. 1852; Seelenwanderung (Episches Gedicht), Berl. 1854; Friedemann Bach (Roman), 3 Bde., ebd. 1857; Adalbert von Babenberge (Tragödie, aufgeführt aber noch nicht gedruckt).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 165.
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