Croton [1]

[549] Croton (Crotōna, a. Geogr.), Stadt in Bruttium, im Gebiet der Japyger, am Äsarus mit Hafen; 710 v. Chr. gegründet von Achäern unter Myskelos, in Verbindung mit Spartanern, wuchs die Stadt u. wurde durch ihren ausgebreiteten Handel, ihre musterhafte Sittenreinheit u. vortrefflichen Einrichtungen bald reich u. blühend. Hier errichtete Pythagoras, der an ihrer Verfassung Theil hatte, seine Schule u. hier wurde Athletik u. Gymnastik zu hohem Grade ausgebildet (Milo war von hier gebürtig), daß Crotoniaten oft Sieger in den griechischen Nationalspielen waren. 510 v. Chr. besiegten u. stürzten die Crotoniaten das stolze Sybaris; aber von den Lokrern am Sagrus besiegt, kam nun C. in Verfall u. wurde immer geschwächt durch die fortgesetzten Angriffe der Lucaner, der Syracusaner unter Dionysius u. Agathokles u. der Epiroten unter Pyrrhus; Hannibal fand im zweiten Punischen Kriege den immer noch festen Ort ziemlich entvölkert u. machte ihn zum Theil zum Stützpunkt seiner Operationen; 195 v. Chr. schickten die Römer eine Colonie hierher. Noch jetzt Crotone (s. Cotrone), aber ohne Überreste aus dem Alterthum. Vgl. Molisi, Cronica di Crotone, Neap. 1649.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 549.
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