Eleatische Schule

[610] Eleatische Schule, die von dem, in Elea lehrenden griechischen Philosophen Xenophanes gestiftete, von 549–490 v. Chr. blühende Schule, welche, im Gegensatz zu der Ionischen Schule alle Erkenntnisse für Schein erklärte u. das Wesen der Dinge blos aus Begriffen des Verstandes bestimmten. Zu ihren Anhängern (Eleaten) gehörten, außer dem Stifter, Heraklitos, Parmenides, Melissos, Zeno (ältere E. S.), Leukippos u. Demokritos (neuere E. S.). Auch rechnet man Empedokles dazu. Die von Zeno eingeführte Eleatische Manier in der Dialektik war die Manier, abstracte Schlüsse den täglichen Erfahrungen entgegen zu stellen u. den Gegner durch Subtilitäten zum Schweigen, oft zum Widerspruch mit sich selbst zu bringen. Das Eleatische Princip stellte Euklides in einer andern Form so auf: es gibt nur Ein Gutes, welches allein real u. unveränderlich ist. Vgl. Brandis, Commentatt. eleaticae, Altona 1813; Rosenberg, De eleaticae philos. primordiis, Berl. 1829.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 610.
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