Epaulettes

[788] Epaulettes (fr., spr. Epolett), die Achselbänder, von Metall, Seide od. Wolle gefertigt, oft mit Quasten u. Troddeln daran. Sie dienen zur Unterscheidung der Grade, indem in vielen Armeen z.B. die Subalternoffiziere E. ohne Quasten (Contre-E.), die Stabsoffiziere mit Quasten, die in dünnen Bouillons bestehen, die Generale deren mit dickeren Bouillons haben. Sonst hatten die französischen Offiziere u. die alle nach dem französischen Heere organisirten Truppen ein volles E. auf der linken, ein Contre-E. auf der rechten Schulter, nur die Adjutanten hatten das volle E. auf der rechten, das Contre-E. od. auch gar keins auf der linken Schulter; die englischen Offiziere trugen aber nur ein volles E. u. kein Contre-E. Jetzt haben sämmtliche französische, belgische, holländische, englische Offiziere volle, die Subalternoffiziere der meisten anderen Armeen aber Contre-E. auf beiden Schultern. Sind die E. (wie in Preußen) von Tuch od. (wie die vieler Cavallerie) von Metallschuppen u. vorn mit einem Kranz von Tressen od. einem halben Mond von Metall versehen, so heißen sie auch wohl Schulterstücke. In der österreichischen Armee hat kein Offizier E., in der baierischen nur die Cavallerie u. die Generalität; in der neuesten Zeit hat man auch in anderen Armeen die Abschaffung der E. beantragt, weil sie den Offizier zu kenntlich u. so zum Hauptzielpunkt der feindlichen Schützen machen. Die E. hatten wohl ursprünglich den Zweck, die Feldbinde od. das Degengehänge zu halten, od. sind gleich dem Ringkragen ein Rest der alten Rüstung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 788.
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