Erdfälle

[833] Erdfälle, Versenkungen durch Einsturz eines Theils der Erdoberfläche; sie entstehen namentlich da, wo Rauhwacke od. Gyps die Unterlage bilden, od. unterirdisches Feuer die Erde unterminirt hat, od. von der Hand des Menschen gemachte Weitungen in Bergwerken nicht gehörig unterstützt wurden.

Man findet sie bis über 300 Fuß im Durchmesser u. von beträchtlicher Tiefe. Zuweilen sind sie mit Wasser angefüllt, bald immer, bald nur periodisch, u. auf diese Weise sind in manchen Gegenden, z.B. in der Gegend von Eisleben (s.d.) ganze Seen entstanden. Auch die Mazocha (s.d.), das Einsinken eines Edelhofs bei Friedrichshall in Norwegen, im Jahre 1702, bis zu 100 Klaftern tief, die E. am Rande des Harzes im ältern Gypse, vorzüglich in den Gruben, welche zwischen den Gypswällen u. dem Gebirgsfuße hinziehen, die Teufelsbäder zwischen Osterode u. Herzberg, die mit Wasser erfüllten Weitungen in der Gegend von Walkenried etc. gehören wahrscheinlich hierher.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 833.
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